Die Reunion-Ankündigung der verbliebenen Rush-Mitglieder Geddy Lee und Alex Lifeson im September 2025 sorgte für wahre Begeisterungsstürme bei Fans der kanadischen Prog-Legenden. Gemeinsam mit der deutschen Schlagzeugerin Anika Nilles gehen Rush 2026 auf eine ausgiebige US-Tournee – bleibt zu hoffen, dass weitere Termine folgen. Nun spricht Bassist und Sänger Geddy Lee erstmals ausführlich über die Reaktionen – und über den langen Weg bis zur endgültigen Entscheidung.
Geddy Lee ist überwältigt
„Ehrlich gesagt, ich bin im Moment ziemlich überwältigt“, sagt Lee im Gespräch mit CBC News. „Alex und ich haben uns sehr lange gefragt, ob wir das überhaupt jemals wieder tun könnten. Als wir uns schließlich entschieden haben, waren die Leute natürlich optimistisch – aber mit einer derart überwältigenden Reaktion unserer Fans haben wir wirklich nicht gerechnet. Es waren ein paar bemerkenswerte Wochen bei uns zu Hause – aber sehr aufregende, sehr schöne Wochen.“
Rush: Geddy Lee über die Vorbereitungen
Er selbst sei bestens vorbereitet und stets am Üben, erklärt Lee. „Ich spiele jetzt seit etwa anderthalb Jahren fleißig“, sagte Lee. „Und es war nicht so, dass wir diese Tour schon so lange geplant hatten. Ich hatte einfach beschlossen, dass ich nach dem Schreiben all dieser Bücher und den Erfahrungen mit Fernsehsendungen wieder Musik machen musste.“
Dass Rush nach dem Tod von Neil Peart im Januar 2020 jemals wieder gemeinsam auf einer Bühne stehen würden, galt lange als ausgeschlossen. Lee macht keinen Hehl daraus, wie schwer dieser Schritt war: „Es war eine sehr schwierige Entscheidung, wieder auf Tour zu gehen – und [Pearts Tod] war natürlich das Haupt-Hindernis. Wie ersetzt man jemanden, der unersetzbar ist?“
Am Schlagzeug: Anika Nilles!
Die Wahl fiel schließlich auf die deutsche Schlagzeugerin Anika Nilles, eine der gefragtesten und profiliertesten Drummerinnen Europas. Empfohlen wurde sie Lee von seinem Bass-Techniker, der mit Jeff Beck auf Tournee war – wo Nilles am Schlagzeug saß.
„Als wir beschlossen haben, auszuprobieren, wie es wäre, mit einer anderen Schlagzeugerin zu spielen, haben wir sie kontaktiert“, erzählt der Rush-Mastermind. „Sie ist einfach ein fantastischer Mensch. Sie kam nach Kanada, und wir haben uns ganz heimlich in ein Studio geschlichen und etwa eine Woche lang zusammen gearbeitet. Am Ende waren wir überzeugt, dass das für uns funktionieren würde. Sie ist einfach eine großartige Musikerin.“