Nach der ersten Fassung bekam das legendäre Debüt von Guns N’ Roses rasch ein neues, nicht minder legendäres Artwork von Billy White Jr. Jetzt ist der Coverkünstler von Appetite For Destruction gestorben.
von Björn Springorum
An Appetite For Destruction ist einfach alles ikonisch. Der Erfolg, die Musik, die Entstehungsgeschichte. Natürlich auch die visuelle Seite: Nachdem Appetite For Destruction mit dem polarisierenden ersten Artwork vom Markt genommen werden muss, weil das Debüt sonst wahrscheinlich nirgendwo verkauft worden wäre, müssen Guns N’ Roses schnell reagieren. Sehr schnell. Ein Ersatz-Artwork muss her, und zwar pronto.
Da kennen sich Axl Rose und Billy White Jr. schon. White, damals ein Kunststudent aus Long Beach, freundet sich in den frühen Tagen von Guns N’ Roses an, als die sich gerade einen Namen auf dem Sunset Strip machen. „Eines Tages rief Axl an“, erinnerte sich White mal an diesen sehr überraschenden und historischen Anruf. „Er fragte, ob ich ihm ein Tattoo zeichnen könnte, nachdem er eine Zeichnung gesehen hatte, die ich an der Wand meines Cousins gemacht hatte. Ich habe zugesagt und wir haben uns unterhalten.“ Zusammen mit Axl Rose entwickelt White das längst ikonische Logo eines keltischen Kreuzes mit den Totenköpfen aller fünf Mitglieder von Guns N’ Roses. Es ziert bis heute Appetite For Destruction.
Anspielung auf Thin Lizzy
„Das Kreuz und die Totenköpfe, die wie die Band aussehen, waren Axls Idee, der Rest war meine“, erinnerte sich White. „Die Knoten im Kreuz waren eine Anspielung auf Thin Lizzy, eine Band, die Axl und ich liebten.“ Was anfangs lediglich eine Tattoo-Vorlage war, wurde dann plötzlich Ernst, nachdem das umstrittene Gemälde von Robert Williams endgültig abgeschossen wurden. „Axl rief wieder an und sagte, dass mein Entwurf auf dem Cover von allem sein würde, weil das Williams-Gemälde abgelehnt wurde“, so White. „Und ich war damit einverstanden!“ So wurde aus einem Tattoo eines der bekanntesten Albumcover aller Zeiten.
Eine Todesursache sowie sein Alter zum Zeitpunkt des Todes sind nicht bekannt. Ruhe in Frieden – und danke für die Schädel!
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