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Für die Katz: Spotify personalisiert Playlisten für Haustiere

Zusammen mit Expert*innen wurde ein neuer Algorithmus entwickelt, der Tiere und Halter*innen gleichzeitig glücklich machen soll.

von Michael Döringer

Und was hört dein Hund so? Tierfreund*innen können sich ab jetzt ganz neu über ihre Vierbeiner, gefiederten Freunde oder Echsen austauschen: Spotify hat ein neues Feature gelauncht, die „Pet Playlists“. Endlich können Tier und Besitzer*in harmonisch vereint Musik hören, ihr müsst kein Gebell mehr ertragen, wenn dem Hasso mal ’ne Nummer nicht taugt.

Foto: Screenshot Spotify

Und so funktioniert das: Natürlich braucht man ein aktives Spotify-Konto – euer Musikgeschmack und Hörverhalten bildet die Grundlage für die Playlist eures tierischen Mitbewohners. Man kann die Art des Haustieres auswählen und einige Charaktereigenschaften festlegen, anhand derer Spotifys vielgerühmter Algorithmus dann eine maßgeschneiderte Playlist mit bis zu 30 Songs für die Katz oder den Hund zusammenstellt, und die auch euch gefallen sollte. Toll, oder?

Rocky macht’s vor

Auch der Hund von Ozzy und Sharon Osbourne hat schon eine eigene Playlist. Was hört Rocky so? Ehrensache, nur klassischen Metal und Hard Rock von Judas Priest, Led Zeppelin oder Herrchen höchstselbst. Die Playlist von Rocky wurde in dem Fall aber wohl kaum dem Zufall beziehungsweise Algorithmus überlassen. Die Liste besteht aus auffallend sprechenden Track-Titeln wie Givin The Dog A Bone (AC/DC), Scratch My Back (Slade) oder Bark At The Moon (Ozzy).

So niedlich wurde es bei unseren ersten eigenen Versuchen natürlich nicht, aber eine schlechte Auswahl wurde uns nicht präsentiert. Die ganze Idee von Spotify ist nicht nur witzig, sondern hat auch Substanz. In einer weltweiten Online-Studie fand die schwedische Firma heraus, dass 71% Prozent aller Haustierbesitzer*innen ihren Schützlingen Musik vorspielen, bewusst oder unbewusst, und dass der überwältigende Anteil dieser User*innen auch denkt, ihre Tiere würden tatsächlich gerne Musik hören.

Foto: Screenshot Spotify

Expert*innenwissen holte sich Spotify außerdem beim Musikforscher David Teie, seines Zeichens Cellist im US-amerikanischen National Symphony Orchestra und Komponist von zwei Alben – mit Musik für Katzen. Wie der Algorithmus funktioniert, der das neue Spotify-Feature steuert, wurde zusammen mit Teie entwickelt.

Was ist dran an der Sache? Dass spezielle Musik für Haustiere sinnvoll ist oder die kleinen Racker ganz speziell auf bestimmte Musik reagieren, ist nichts Neues. Es gibt unzählige Studien dazu, das Internet ist voll mit Vermutungen und Erfahrungsberichten. Eine 2017 veröffentlichte, von der Universität Glasgow durchgeführte Untersuchung etwa beobachtete die Reaktion von Hunden auf verschiedene Genres. Klassische Musik hatte zunächst einen beruhigenden Effekte auf die Tiere, doch bald wollten sie etwas anderes hören. Soft Rock und Reggae waren bei den Testkläffern letztendlich am beliebtesten. Das wundert uns jetzt überhaupt nicht.