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Foto: Jemal Countess/Getty Images

Springsteen zu Trump: „Setzen Sie eine verdammte Maske auf“

Bruce Springsteen wandte sich in seiner Radioshow E Street Radio auf Sirius XM direkt an US-Präsident Donald Trump – und fand klare Worte zu dessen Verhalten in der Coronakrise.

von Markus Brandstetter

In seiner Radioshow widmet sich Bruce Springsteen seit einiger Zeit immer wieder aktuellen Themen. Zuletzt thematisierte er den Mord am US-amerikanischen Bürger George Floyd und sprach über den Zustand der USA. Nun thematisierte der 70-Jährige die Coronakrise und wandte sich mit einer Botschaft direkt an Donald Trump. Dieser hatte sich während der Covid-19-Pandemie mehrfach geweigert, bei öffentlichen Terminen eine Maske zu tragen und wird für seinen generellen Umgang mit der Krise schwer kritisiert.

„Eine nationale Schande“

„Ich werde zunächst eine an den Mann schicken, der hinter dem resoluten Schreibtisch sitzt“, erklärte Springsteen. „Bei allem Respekt, Sir, zeigen Sie etwas Rücksicht und Sorge für Ihre Landsleute und Ihr Land. Setzen Sie eine verdammte Maske auf.“ Danach spielte Springsteen den Bob-Dylan-Song Disease Of Conceit.

Eigentlich hatte Springsteen laut eigenen Angaben ein anderes Thema für die Sendung geplant. „Ich hatte eine weitere Sendung vorbereitet, die in dieser Woche über diesen seltsamen und wechselhaften Sommer ausgestrahlt werden sollte, aber angesichts der mehr als 100.000 Amerikaner, die in den letzten Monaten gestorben sind, und der leeren, beschämenden Reaktion unserer Anführer war ich einfach nur wütend", so der Musiker.  „Diese Leben hätten Besseres verdient, als nur unbequeme Statistiken für die Bemühungen unseres Präsidenten um seine Wiederwahl zu sein. Es ist eine nationale Schande“.

„Gebete für die Verstorbenen“

Stattdessen entschied er sich, die Sendung dem Thema der grassierenden Covid-19-Pandemie zu widmen: „Anstatt also heute die Freuden des Sommers zu feiern, werden wir über unsere gegenwärtige Situation mit dem Coronavirus und die Kosten nachdenken, die es unserer Nation verursacht hat. Wir werden berechnen, was wir verloren haben, wir werden Gebete für die Verstorbenen und die Familien, die sie zurückgelassen haben, senden“.

„Land in Flammen und Chaos“

In seiner letzten Sendung hatte Springsteen ein düsteres Bild der USA gezeichnet. „Während wir hier sprechen, sind 40 Millionen Menschen arbeitslos. Mehr als hunderttausend Bürger sind an COVID-19 gestorben, und unser Weißes Haus hat nur die schwächste und gefühlloseste Antwort gegeben. Bis heute werden unsere schwarzen Mitbürger weiterhin für nichts und wieder nichts von unserer Polizei auf den Straßen Amerikas getötet. Und zum Zeitpunkt dieser Sendung stand das Land in Flammen und befand sich im Chaos“, so der Musiker.