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Foto: Kevin Winter/Getty Images

Streit über abgelehnte Prince-Doku: Regisseur verteidigt seinen Film erbittert

Auf Netflix war eine Doku-Reihe über Prince geplant, gegen die Princes Nachlass aber Einspruch erhob. Nun hat sich der Regisseur Ezra Edelman in einem Interview darüber echauffiert.

Eine Doku, die nie veröffentlicht wird

Der US-amerikanische Regisseur Ezra Edelman hatte über vier Jahre lang an der insgesamt neunstündigen Dokumentation Prince gearbeitet. Diese sollte auf Netflix erscheinen. Was dem Release der Doku aber im Weg stand, waren Princes Nachlassverwalter:innen: Diese sollen laut Variety angemerkt haben, der Film habe Ereignisse aus dem Leben des Künstlers überdramatisiert, sensationsheischend und faktisch inkorrekt erzählt. Infolgedessen lehnte Netflix die Veröffentlichung ab, wie vor circa einem Monat bekannt wurde.

Edelman verteidigt sein Werk jedoch weiterhin. Nun war er im Podcast Pablo Torre Finds Out zu Gast, um sein erstes Statement zur Situation vor der Kamera abzugeben. Edelman kritisierte die Entscheidung des Nachlasses hartnäckig. Er meinte, der Nachlass habe ein „17-seitiges Dokument voller redaktioneller und nicht-sachlicher Probleme“ vorgelegt. Die angeblich fehlende Faktentreue wies er zurück und fragte: „Glauben Sie, ich hätte Interesse daran, einen Film herauszubringen, der sachlich ungenau ist?“

Angst vor Rufschädigung

Die Erb:innen wollten beispielsweise Interviews in der Doku herausschneiden lassen, bei denen manche von Princes Ex-Partner:innen dem Künstler körperlichen und emotionalen Missbrauch vorgeworfen hatten. Edelman merkte an, es sei falsch, diese Seite seines Lebens außer Acht zu lassen. Laut Edelman habe der Nachlass Angst, dies könnte Princes Ruf schaden und „jüngere Zuschauer:innen und Fans möglicherweise davon abhalten, Prince zu lieben“.

Seine Meinung dazu formulierte der Oscar-prämierte Regisseur deutlich: „Das ist ein Geschenk. Eine neunstündige Behandlung über einen Künstler, der übrigens verdammt brillant war. Alles, was man über ihn glaubt, ist in diesem Film enthalten. Man kann in seinem Genie baden. Und doch muss man sich auch mit seiner Menschlichkeit auseinandersetzen.“

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