„Propagandainstrument“ und „Feind des Volkes“: Schlagzeuger von System Of A Down übt heftige Kritik an „Black Lives Matter“-Bewegung
news08.07.20
Dass die politischen Meinungen innerhalb der Mitglieder von System Of A Down auseinandergehen, ist bekannt. Deshalb ist es anzunehmen, dass zumindest Sänger Serj Tankian mit den Äußerungen seines Bandkollegen und Schlagzeugers John Dolmayan nicht unbedingt glücklich sein dürfe. Dolmayan äußerte sich kürzlich nämlich zur „Black Lives Matter“-Bewegung – und das nicht gerade positiv.
von Markus Brandstetter
Der Musiker äußerte sich auf Instagram zum Tod des achtjährigen Mädchens Secoriea Turner, das von Unbekannten im Auto erschossen wurde – angeblich von einem Anhänger der BLM-Bewegung.
„Sie werden vor Gericht gestellt werden“
„Die vermeintliche Black-Lives-Matter-Bewegung hatte meiner Ansicht nach nie eine Legitimität und war immer ein Spendensammel- und Propagandainstrument der Demokratischen Partei", so Dolmayan, der ein Bild des Mädchens postete. „Zusammen mit der Antifa haben sie sich als Feind des Volkes der Vereinigten Staaten erwiesen und sich die Gesetzlosigkeit zu eigen gemacht, ermutigt durch sensationsgierige Medien und die schwachsinnigen Eliten Hollywoods, die ihnen bei jeder Gelegenheit nachgeben. Sie werden vor Gericht gestellt werden, aber wann? Wie viele Unschuldige müssen noch ermordet werden, bevor wir zur Vernunft kommen“, heißt es in dem Posting weiter..
„Kein systematischer Rassismus“
Wie die Website-Blabbermouth hinweist, reagierte Dolmayan auf Kritik an seinem Posting erneut mit mit rechter Gegenkritik. Auf die Anmerkung, dass Dolmayan sich nicht äußern würde, wenn Schwarze Menschen in den USA rassistische Erfahrungen machen müssen, antwortete der Schlagzeuger: „Es gibt keinen systematischen Rassismus in den USA. Nenne mir auch nur ein Beispiel.”. In einem weiteren Posting kritisierte der Musiker außerdem die geforderte Entfernung von etlichen Denkmälern in den USA.
Serj Tankian über Meinungsverschiedenheiten
Dass Dolmayan dem republikanischen Spektrum zuzuordnen ist, war bereits bekannt. Auch, dass SOAD-Frontmann Serj Tankian sich dessen durchaus bewusst ist. Dieser erklärte vor einiger Zeit in einem Instagram-Posting: „Mein Drummer und Schwager @johndolmayan_, den ich ungeachtet unserer extrem polarisierten politischen Kommentare und Differenzen liebe und respektiere, war immer mein treuer Verbündeter bei den Bemühungen um die Anerkennung des armenischen Völkermords innerhalb von Soad. Das Ausmaß des Online-Hasses und der Dummheit gegen ihn und mich ist nicht zu rechtfertigen: Die sozialen Medien haben eine fehlerhafte digitale Gesellschaft geschaffen, die teilweise von dieser Realität lebt. Denkt unabhängig von der Haltung daran, dass nur Künstler, die sich wirklich sorgen und leidenschaftlich sind, das Risiko eingehen, ihre Fanbasis für das, was sie für die Wahrheit halten, zu entfremden. Unser Dilemma und möglicher Trugschluss ist, dass wir zwei in einer Band haben. Manche mögen das als Schwäche ansehen, aber die künstlerische, politische und soziale Dichotomie, wenn nicht Quadrichotomie (kein Wort) hat @systemofadown zu dem gemacht, was es heute ist“.
Zu Dolmayan äußerte sich Tankian bis dato nicht.