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The Streets: Neue Single kündigt hochkarätig besetztes Mixtape-Album an

Erst die furiosen Comeback-Shows, jetzt die erste Single, bald das brandneue Mixtape: Englands Rap-Stimme The Streets weiß eben, wie man schwere Zeiten versüßt!

von Björn Springorum

Wann immer in den letzten Jahren irgendwo eine Show von The Streets angekündigt wurde, herrschte ein identisches Bild: Aufschrei, Hype, binnen Minuten ausverkauft. Man nimmt eben alles dankbar, was man von Mike Skinners beißendem Rap-Projekt in die Finger bekommt: Das letzte Album Computers And Blues erschien 2011, danach gab es nur vereinzelt Singles und Standalone-Tracks.

Erste Single mit Stargast

Jetzt endlich gerät Bewegung in die ganze Sache. Erst mal in Form einer brandneuen Single Call My Phone Thinking I’m Doing Better, für die Skinner sich niemand Geringeren als Tame Impala an Bord geholt hat, bekanntlich noch so ein solitäres Genie der Andersartigkeit. Das ist aber nicht alles: Mit None Of Us Are Getting Out Of This Alive kündigt er endlich, endlich, endlich auch ein brandneues Mixtape an. Das, um es kurz zu machen, ist die Nachricht, auf die das von Brexit und Corona gebeutelte Empire sehnlichst gewartet hat. Ja, es ist alles Mist gerade. Aber immerhin gibt es The Streets, die endlich wieder davon erzählen.

Das Erzählen, das besorgt Mike Skinner mit seiner Bande gewohnt energetisch, direkt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Rap, Grime und Dubstep vereint Skinner auf diesem Mixtape, inspiriert von seiner ekstatischen Partyreihe TONGA und parallel entstanden zu seinem ersten Film. Yep, richtig gehört, Skinner dreht auch einen Streifen, der – nächste News! – das kommende Studioalbum der Streets flankieren soll. Zunächst mal ist da aber None Of Us Are Getting Out Of This Alive, was schon für sich genommen mindestens so viel zu bieten hat wie eine reguläre Platte. Funk und düsterer Rap, Verzweiflung und Euphorie, neben Tame Impala weitere Gäste wie die Punk-Band Idles  und den Südlondoner Rapper Jesse James Solomon: Das hier ist nicht nur das abwechslungsreichste Werk, das uns Skinner je vorgelegt hat, es ist auch das mit den meisten Feature-Gästen: Kein Track kommt ohne Kollaborateur aus. „Eigentlich ist es ein Rap-Duettalbum“, sagt Skinner dazu.

None Of Us Are Getting Out Of This Alive erscheint am 10. Juli ist die siebte Veröffentlichung in Albumlänge von The Streets. Und die vielleicht spannendste, weil überraschendste noch dazu. Das heißt was bei einem Projekt, dessen Debüt Original Pirate Material gleich für den Mercury Prize und vier BRIT Awards nominiert wurde. Stehengeblieben ist Mike Skinner nie. Und in den Zwanzigern vielleicht in der verheißungsvollsten Ära der Streets angekommen.