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Foto: Ethan Miller/Getty Images

Metal aus der Tiefe: Tiefseekrebs nach Metallica benannt!

Forscher haben kürzlich einen bislang unbekannten Tiefseekrebs entdeckt. Dessen bevorzugter Lebensraum rund um metallische Manganknollen brachte einen Frankfurter Tiefseeforscher dazu, ihn nach der größten Metal-Band der Welt zu benennen!

von Björn Springorum

Es ist mittlerweile schöne Tradition, neu entdeckte Tierarten nach Musiker*innen zu benennen. Nach Mick Jagger ist ein ausgestorbener Trilobit benannt, nach Lady Gaga eine Wespe, nach Buddy Holly und Johnny Cash jeweils eine Tarantel. Ob das immer auf Ähnlichkeiten zwischen Tier und berühmtem Namensgeber fußt, wollen wir hier mal nicht weiter erörtern; in diesem besonders aktuellen Fall hier passt der Name aber wie die Faust aufs Auge.

Dürfen wir vorstellen: Macrostylis metallicola, eine neu entdeckte Krebsart, die es sich in über 4.000 Metern Tiefe am Grund des Nordpazifiks gemütlich gemacht hat. Wie unschwer zu erkennen ist, ist der kleine Bursche nach Metallica benannt – und das nicht ohne Grund: Er krabbelt mitten durch das Lizenzgebiet für den Manganknollen-Abbau. Dieses Erz ist einerseits sehr metallisch, der Name damit so treffend wie er nur sein kann; andererseits soll diese musikalische Benennung auch auf den bedrohten Lebensraum nicht nur dieser Spezies hinweisen.

https://twitter.com/RushReads/status/1233065033367638016

Tiefseebergbau, so lukrativ er auch sein mag, hätte katastrophale Folgen für das Ökosystem unter Wasser. Er wäre das Ende dieser einzigartigen Tierwelt, von der wir ja noch nicht mal alles kennen, wie auch dieser neu entdeckte Krebs beweist. Er ist übrigens 6,5 Millimeter lang und hat keine Augen. Klar, die braucht er auch nicht, in dieser Tiefe ist es sowieso immer rabenschwarze Nacht. Auch ziemlich Heavy Metal, wenn man mal darüber nachdenkt!

Zu verdanken ist diese metallische Benennung übrigens dem Frankfurter Tiefseeforscher Torben Riehl. Der hofft einerseits, der Art und ihrem Lebensraum mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen; andererseits ist er eben einfach ein riesiger Metallica-Fan, der sich diebisch darüber freut, dass es jetzt ein Krebslein gibt, das so heißt wie seine Lieblingsband. „Mit ihrer beeindruckenden Musik hat mich die Heavy-Metal-Band den Großteil meines Lebens begleitet“, sagt er dazu.