Die Screen Actors Guild Awards 2025 hielten einige Überraschungen bereit: Während sich Conclave und Shōgun als große Gewinner des Abends herausstellten, musste Wicked eine herbe Niederlage einstecken. Besonders Timothée Chalamet und Selena Gomez sorgten für unerwartete Momente auf der Bühne – und das nicht nur mit ihren Worten, sondern auch mit musikalischen Untertönen.
Timothée Chalamet triumphiert mit Bob Dylan-Porträt
Timothée Chalamet gewann den Preis für die beste Hauptrolle eines männlichen Schauspielers für seine Darstellung von Bob Dylan in A Complete Unknown. Dabei setzte er sich gegen Favorit Adrien Brody (The Brutalist) durch, der bei den meisten anderen Preisverleihungen zuvor triumphiert hatte.
„Ich hatte das überhaupt nicht erwartet,“ gestand Chalamet in seiner Dankesrede. „Es wäre das Klügste, das Ganze herunterzuspielen, aber die Wahrheit ist: Fünf Jahre meines Lebens stecken in dieser Rolle. Es war eine Ehre, Bob Dylan zu spielen.“ Timothée Chalamet spielte sich mit dieser Performance direkt in die Charts der besten Schauspieler. Mit seinen 29 Jahren ist Chalamet der jüngste Schauspieler, der jemals diesen Preis gewonnen hat.
Selena Gomez feiert mit „Only Murders in the Building“
Selena Gomez gewann mit ihren Co-Stars Steve Martin und Martin Short den Preis für das beste Ensemble in einer Comedy-Serie für Only Murders in the Building. Die Serie hatte zuvor drei Jahre in Folge gegen Ted Lasso, Abbott Elementary und The Bear verloren. „Wir gewinnen nie – das ist so seltsam!“, sagte eine sichtlich erstaunte Gomez. Sie witzelte, dass ihre Kollegen Martin und Short nicht anwesend seien, weil sie „sich nicht wirklich dafür interessieren.“ Sie versprach, den Preis für das gesamte Team nach New York mitzubringen, wo die Dreharbeiten für Staffel 5 stattfinden.
Der Sieg kommt nach Selena Gomez‘ Release von dem mindestens genauso überraschenden Feature-Song Call Me When You Break Up mit Gracie Abrams.
Conclave gewinnt den Hauptpreis – Wicked geht leer aus
Den wichtigsten Filmpreis des Abends, das beste Ensemble in einem Spielfilm, gewann Conclave. Schauspielerin Isabella Rossellini nutzte die Dankesrede, um dem gesundheitlich angeschlagenen Papst Franziskus eine schnelle Genesung zu wünschen. Die Meldung, dass der 88-jährige Pontifex schwer an einer Lungenentzündung erkrankt sei, hatte kurz vor der Show die Runde gemacht. Der Preis für das beste Ensemble in einem Spielfilm gilt als mäßiger Indikator für die Oscars: Während die letzten drei Gewinner (CODA, Everything Everywhere All at Once, Oppenheimer) auch den Oscar als bester Film erhielten, war dies in der gesamten SAG-Geschichte nur in 15 von 29 Fällen der Fall.
Einen herben Rückschlag erlitt der Musical-Film Wicked, der als Favorit mit fünf Nominierungen ins Rennen gegangen war. Am Ende holte der Film jedoch keinen einzigen Award nach Hause. Damit reiht sich Wicked in eine Liste hochdekorierter, aber erfolgloser Filme ein – darunter Chicago, Doubt und The Banshees of Inisherin.
Musik und Nostalgie
Trotz Film-Fokus blieb der Abend natürlich trotzdem nicht ohne Musik. Kristen Bell führte als Gastgeberin durch die Verleihung und sorgte für humorvolle Momente. Dabei scheute sie auch nicht vor einer Gesangseinlage mit einer Parodie ihres Frozen-Hits Do You Want to Build A Snowman? unter dem Titel Do You Want To Be An Actor?
Auch die weitere musikalische Untermalung der Show setzte Akzente. So begleitete The Journey, gesungen von H.E.R., das emotionale In-Memoriam-Segment. Dolly Partons Klassiker 9 to 5 würdigte die legendäre Jane Fonda in einer Hommage, die für nostalgische Moments sorgte.
Ebenso nostalgisch gestaltete sich ein Throwack-Clip, der zeigte, wie viele der nominierten Schauspieler:innen zu Beginn ihrer Karrieren in Law & Order-Episoden mitspielten – darunter auch Timothée Chalamet und Sabrina Carpenter.
