Von November bis Januar ist im K-Pop Award Season angesagt. In diesen Monaten finden die üppig produzierten Shows zur Vergabe von Preisen wie den MAMA Awards, den Melon Music Awards oder den Golden Disc Awards statt. Wie so oft bei diesen Veranstaltungen liegt der Reiz aber eher bei den Live Performances als bei der eigentlichen Awards-Vergabe.
Die MAMAs, die am letzten November-Wochenende stattfinden, haben zum Beispiel schon jetzt verkündet, dass man 2025 die fiktiven Bands Huntr/x und Saja Boys aus KPop Demon Hunters zum Song-Battle auf die Bühne bringen will – vermutlich mit den Musiker:innen, die als Gesangsstimmen zu hören sind. Zur Einstimmung auf diese Shows, die man oft online im Livestream sehen kann, haben wir euch einige Performances rausgesucht, die wahrlich denkwürdig waren …
BTS, Melon Music Awards 2019
Man könnte diese Liste allein mit spektakulären BTS-Clips füllen. Sie waren in den Zehnerjahren die Band, die jede Award Show haben wollte. Und BTS lieferten immer. Produzierten Video-Einspieler, überlegten sich ganze Welten und Storylines, sahen wie immer fantastisch aus – und performten manchmal auch über eine halbe Stunde lang. Wie in diesem 37minütigen Show-Element:
Blackpink, Melon Music Awards 2018
2018 stand ihnen der große Durchbruch in den USA noch bevor, aber man sah schon an diesem Auftritt bestätigt, was vor dem zweiten Song aus dem Off eingespielt wird: „Blackpink is the revolution.“ Erstaunlich ist hier vor allem, dass Jennie mit ihrem Solo-Track Solo eröffnet und sich augenscheinlich sehr wohl dabei fühlt, bevor dann DDU-DU DDU-DU und Forerver Young mit der gesamten Band folgen. Dieser Auftritt ist übrigens eine der am meisten gestreamten Award Show Performances im K-Pop.
Big Bang, MAMA Awards 2024
Wer ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie riesig die K-Pop-Band Big Bang um Rapper G-Dragon einst war, muss sich nur die begeisterten Gesichter in den ersten Sekunden dieses Clips anschauen: Da sieht man die komplette junge Garde der K-Pop-Idols, wie sie den alten Helden zujubelt, die sich hier noch einmal zusammenfinden. Na ja, abzüglich von Seungri, der in den Skandal um den Nachtlub „Burning Sun“ verwickelt war und völlig zurecht geächtet ist. Schön auch, wie die herrlich debile Nummer Bang Bang Bang mit dem ikonischen Synths-Furzen und dem „Whoo-Whoo-Whoo“ zu Beginn den Saal zum Kochen bringt.
Twice, MAMA Awards 2020
2020 war ein weirdes Jahr. Pandemie. Shows und Konzerte ohne Publikum. Eine Welt, die stillsteht und durchdreht. Auf K-Pop war in dieser Zeit aber dennoch Verlass. Es gab Streaming-Konzerte, die gut funktionierten, und die Awardshows versuchten mit kreativen Visuals, Bühnenaufbauten und perfekt choreografierten Performances das fehlende Vor-Ort-Publikum zu überspielen. Wie gut das klappte, zeigen Twice mit dieser Performance, die mit Cry For Me seinen Höhepunkt findet.
K-Pop auf Vinyl gibt’s hier:
Stray Kids, Golden Disc Awards 2024
Die Stray Kids dürfen in dieser Liste natürlich nicht fehlen: Sie haben für einige den Staffelstab von BTS aufgenommen, als diese in ihrer Bandpause weilten. Auch Stray Kids bringen weit mehr auf die Bühne als ihre Songs: Da kann es schon mal passieren, dass eine ganze Fußballmannschaft mit ihnen tanzt oder sie mal eine kleine Pyramide aufbauen.
New Jeans, Melon Music Awards 2023
Es ist noch immer bittersüß, diesen Clip zu sehen: New Jeans hatten zu dieser Zeit einen Lauf und zeigten mit perfekt getimeten Performances wie dieser, dass sie das Zeug zum K-Pop-Stardom haben. Wie hier erst alle für sich allein glänzen, um später zusammenzufinden, ist sehr sweet arrangiert – auch die Songs fließen perfekt ineinander. Schade, dass sie kurz darauf in einen Business-Fight mit ihrem Label gerieten und nicht mehr auftreten durften.
Psy, MAMA Awards 2012
Das Jahr, das K-Pop weltweit in die Schlagzeilen brachte und den Grundstein für den bis heute haltenden Hype legte: 2012 eroberte Psy mit seinem durchgedrehten Gangnam Style YouTube und die Welt. Da war es nur klar, dass er auch sein Heimatland zum Tanzen bringen musste und Gangnam Style zum „Song of the Year“ gekürt wurde. Für Psy dürfte es eine Genugtuung gewesen sein: Vor seinem Siegeszug wurde er in der K-Pop-Branche von vielen belächelt, galt als zu wenig angepasst und ein wenig crazy.