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Megadeth: 10 Highlights aus 40 Jahren Bandgeschichte

Nach 40 Jahren kündigten Megadeth an, dass 2026 nach einem letzten Album und einer finalen Tour Schluss sein soll. Dave Mustaine wird uns bestimmt erhalten bleiben – in welcher musikalischen Form auch immer. Doch mit Megadeth endet ein immens wichtiges Kapitel des Metal.

Von den Anfangstagen voller Metallica-Frust über die kommerziellen Höhenflüge bis zu den legendären Line-ups und unvergessenen Bandmitgliedern wie dem viel zu früh verstorbenen Nick Menza: Hier sind zehn Highlights aus 40 Jahren Megadeth.

1. Der grandiose Biss der Anfangstage

Dave Mustaine hatte eine Mission, als ihn Metallica rauswarfen: Er wollte seine Ex-Kollegen in jeder Hinsicht übertrumpfen – härter, schneller, virtuoser sein. Mehr Metal, mehr Aggression, mehr Technik. Aus dieser Wut und dem verletzten Stolz speiste sich der gnadenlose Antrieb der Anfangsjahre. Klar, mit der Distanz kann man diesen Furor auch als Verbitterung lesen. Doch der Drive, der in den ersten Songs und Riffs steckt, bleibt schlicht unübertroffen – bis heute der Soundtrack einer gekränkten, aber unbändigen Künstlerseele.

2. Was für ein Debütalbum!

1985 legte Mustaine Killing Is My Business... And Business Is Good! hin. Man spürt seine Frustration, seine Ambition. Man spürt den Schmerz über den Rauswurf, aber auch den Hunger, alles und jeden zu übertreffen. Das Album klingt chaotisch, roh, fast schon selbstzerstörerisch – und genau darin liegt seine Kraft. Ein kompromissloser Start, der den Thrash Metal auf ein neues Level hob.

3. … und dann ging’s weiter!

Peace Sells... But Who’s Buying? (1986) war klarer, strukturierter, geschliffener. Man könnte sagen: Megadeth wurde erwachsen. Songs wie Peace Sells oder Wake Up Dead zeigten, dass Mustaines Band mehr war als nur ein wütender Gegenentwurf zu Metallica. Hier kristallisierte sich der typische Megadeth-Stil heraus.

4. Der Meilenstein: Rust in Peace (1990)

Mit Rust In Peace erreichten Megadeth ihren kreativen Höhepunkt. Die Band war in absoluter Topform, das Line-up mit Marty Friedman an der Gitarre und Nick Menza am Schlagzeug ein Glücksfall. Songs wie Holy Wars... The Punishment Due oder Hangar 18 sind bis heute Lehrstücke in Sachen Thrash-Metal-Technik.

5. Das beste Line-up: Mustaine / Ellefson / Friedman / Menza

Klar, wir sprechen hier nicht vom Original-Line-up – denn die erste Besetzung bestand 1983 aus Dave Mustaine, David Ellefson, Greg Handevidt (Rhythmusgitarre) und Dijon Carruthers (Schlagzeug). Doch erst mit Marty Friedman und Nick Menza (und Ellefson) fand die Band ihre klassische, bis heute von Fans verehrte Formation. Dieses Quartett schrieb Metal-Geschichte mit Alben wie Rust In Peace (1990) und Countdown To Extinction (1992).

Ein besseres Line-up geht nicht: Friedman setzte neue Standards im Metal-Gitarrenspiel mit seinen melodischen, exotisch angehauchten Soli. Und Nick Menza, der 2016 während eines Konzerts an Herzversagen starb, verlieh der Band durch sein energiegeladenes, zugleich präzises Drumming eine einzigartige Wucht. Zusammen mit Mustaine und Ellefson bildeten sie das ultimative Thrash-Metal-Dream-Team.

6. Die Gitarristen

Eines verstand Mustaine, der selbst ein ausgesprochen virtuoser Gitarrist ist: Er musste sich mit ebenso großen Virtuosen umgeben. Da hätten wir Chris Poland, dessen jazzige, fast schwebende Soli den frühen Megadeth-Sound veredelten. Dann kam Marty Friedman, der mit seiner melodischen Eleganz neue Standards setzte und Megadeth auf ein bis dahin unerreichtes Niveau hob. Später stießen Gitarristen wie Al Pitrelli, Glen Drover oder Kiko Loureiro dazu. Nach Loureiros Weggang im Jahr 2024 ist nun der Finne Teemu Mäntysaari (bekannt von Wintersun) an Bord. Die Gitarristen-Riege spiegelt Mustaines Anspruch, sich immer mit den Besten zu umgeben.

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7. Mustaines Gitarrenspiel

Mustaine ist ein grandioser Gitarrist, daran dürfte selbst bei Leuten, die keine Megadeth-Fans sind, kein Zweifel bestehen. Scheinbar locker aus dem Ärmel übernimmt er die Rolle des Frontmanns – und spielt nebenbei komplexe Rhythmen, messerscharfe Riffs und bissige Licks. 

8. Der Grammy-Gewinn

Elfmal waren Megadeth bereits für den begehrtesten Musikpreis der Welt nominiert, ohne Erfolg. 2017 war es endlich soweit: Für den Song Dystopia bekamen Mustaine und seine Band den Grammy in der Kategorie Best Metal Performance. Ein Triumph, auf den Fans jahrzehntelang gewartet hatten. Das einzige Manko: Als Megadeth zur Bühne schritten, spielte die Hausband ausgerechnet Master Of Puppets von Metallica – Mustaines alte Weggefährten und Rivalen. Mustaine lächelte es weg.

9. Kommerzieller Erfolg

Auch wenn Mustaine nie in dieselben kommerziellen Sphären wie Metallica stieß, gehört Megadeth zu den erfolgreichsten Metal-Bands überhaupt. Mit Countdown To Extinction (1992) erreichten sie Platz 2 der US-Billboard-Charts und verkauften weltweit Millionen Exemplare. Hits wie Symphony Of Destruction oder Sweating Bullets liefen auf MTV in Dauerschleife und machten Megadeth einem breiteren Publikum bekannt. 50 Millionen Alben sollen sie verkauf haben.

10. Mustaines Persona

Megadeth ist untrennbar mit Mustaines Person verbunden – und die ist durchaus streitbar. „Megadave“ hält in Interviews nur selten mit seiner Meinung hinter dem Berg. Oft ist er polarisierend, manchmal schwer nachvollziehbar, aber immer kompromisslos. Ob Politik, Religion oder seine Rivalität mit Metallica – Mustaine sagt, was er denkt, selbst wenn es ihn Sympathien kostet. Genau deshalb ist er eine der schillerndsten Figuren des Metal.

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