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Foto: Universal Music

10 Jahre „Eyes Wide Open“: Sabrina Carpenters überraschend braves Teen-Pop-Debüt

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Vor zehn Jahren veröffentlicht Sabrina Carpenter ihr Debüt Eyes Wide Open. Es ist weit von der Sängerin entfernt, die die Welt freizügig und horny mit Short n’ Sweet erobert hat. Wer ganz genau hinhört, erkennt die heutige Pop-Queen aber schon damals in ihren Songs.

Der Aufstieg von Sabrina Carpenter zu einem der größten Pop-Stars der Welt kam schneller als man The Tortured Poets Department sagen konnte. Vor 2024 war sie zwar schon auf dem Weg nach oben, verheißungsvoll und durchaus im Auge von vielen; wie krass sie dann aber mit Short n’ Sweet durch die Decke ging, setzte dem eh schon fabulösen Brat-Pop-Jahr 2024 die Krone auf.

Christina Aguilera und Taylor Swift als Vorbilder

Über Nacht kommt dieser Erfolg natürlich nicht; das kommt er nie. Auch bei Sabrina Carpenter liegen lange und vor allem arbeitsintensive Jahre hinter ihr, bis sie so richtig durch die Decke geht. Los geht es bei ihr schon mit zehn, als sie Coversongs von Christina Aguilera auf YouTube hochlädt. Über Aguileras Lied Beautiful aus dem Jahr 2002 sagt sie, es habe ihre eigene Stimme entwickelt. Sie und Rihanna sind ihre größten musikalischen Einflüsse, wie sie oft und gern betont, hinsichtlich Songwriting und Arbeitsethos ist es, klar, Taylor Swift. Nur wenige Jahre später werden junge Mädchen dasselbe über sie sagen.

Vom Home Studio nach Hollywood

Der Vater baut ihr ein lilafarbenes Studio im Haus, um ihre musikalischen Ambitionen zu unterstützen – wohl mit Abstand das bestangelegte Geld in der jüngeren Popmusikgeschichte. Ihr Weg führt sie aber zunächst nach Los Angeles und in die Schauspielerei, und da ganz konkret in die Arme von Disney, die schon zahlreiche junge Schauspielerinnen in Pop-Prinzessinnen verwandelt haben. Sie singt ihre eigenen Theme-Songs, baut sich Schritt für Schritt eine zweigleisige Karriere auf und setzt ihren Namen schließlich unter einen Vertrag mit dem Disney-Label Hollywood Records. „Es war eine so schöne Erfahrung, ich würde nichts daran ändern“, so sagt Carpenter mal über ihre Zeit vor der Kamera. „Aber ich war kurz davor, erwachsen zu werden, und war wirklich aufgeregt, mich dem nächsten zuzuwenden.“

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Teen Pop mit Tiefe

Nach einigen Singles erscheint vor zehn Jahren ihr Debüt Eyes Wide Open. Es ist ein klassisches Teen-Pop-Album voller Songs über romantische Liebe, Herzschmerz, Freundschaften und das Aufwachsen als amerikanisches Mädchen. Unschuldig, aber nicht profan. „Auf meinem Debüt ging es vor alle darum, dass ich eine alte Seele bin“, sagt sie 2019. „Und nur weil ich mittlerweile eine Choreografie habe, heißt das noch lange nicht, dass meine Songs keine Bedeutung haben.“ Logisch: Nicht nur wegen des teilweise deutlichen Folk-Einschlags wird ihr Debüt in die Nähe von Taylor Swift gerückt. Dass sie keine zehn Jahre später mit ihrem großen Vorbild vor zehntausenden Menschen auf der Bühne steht, wirkt damals noch sehr weit weg.

Dennoch ist das Album ein Erfolg. Es knackt auf Anhieb die US Top 50 und zeigt ihre musikalische Sozialisation. Pop, Folk, ein wenig Hawaii, sogar ein Hauch von Jazz. Schon damals, mit 16, singt sie in Best Thing I Got davon, „ein nicht perfektes Mädchen zu sein, das sich ein Leben voller Freiheit wünscht“. Im Grunde also genau das, was sie knapp zehn Jahre später mit Short n’ Sweet perfektioniert. Dann aber eben voller sexueller Selbstbestimmung. Sabrina Carpenter hat es also tatsächlich geschafft, sich treu zu bleiben. Und zählt mit gerade mal 25 Jahren längst zu den größten Namen im internationalen Popzirkus.

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