Beziehungschaos, Freundschaft und jede Menge Vinyl: High Fidelity ist nicht nur ein Film, sondern eine hilfreiche Anleitung für alle, die mit gebrochenem Herzen und umfangreicher Plattensammlung durchs Leben stolpern. Höchste Zeit, eine Top 5 der besten Momente aus der Buchverfilmung aufzustellen!
Mit High Fidelity schuf der britische Autor Nick Hornby einen der großen popkulturellen Romane der Neunziger. Mehr als eine Million Mal ging das Buch über die Ladentheke. Im Jahr 2000 verfilmte Regisseur Stephen Frears die Geschichte um Plattenladenbesitzer Rob (John Cusack) und seine „Top 5 in die Brüche gegangener Beziehungen“ und landete damit einen riesigen Erfolg. Kein Wunder: Die Mischung aus subtilem Humor, bittersüßer Romantik und leidenschaftlicher Musikliebe traf den Nerv einer ganzen Generation. Der Soundtrack ist ebenso kultverdächtig wie die Vinyl-Debatten im Laden. Und Cusacks Darstellung des neurotischen aber liebenswerten Rob machte ihn zum Identifikationsfigur für Musiknerds weltweit. Einige Szenen in dem Streifen stechen besonders hervor, also hier ist sie: Die Top 5 der besten Momente aus High Fidelity!
5. Musik-Snobs bei der Arbeit
Plattenladeninhaber:innen sind super. Sie versorgen die Menschheit mit dem schwarzen Gold, an dem uns allen so gelegen ist. Doch manche von ihnen verstehen sich nicht als Musik-Fans, sondern als Gralshüter:innen, die all jenen den Zugang zu “ihrer” Musik versperren dürfen, die sich nicht als würdig erweisen. Zu jenen speziellen Exemplaren zählen auch Rob und sein Mitarbeiter Barry (Jack Black). Als ein junger Mann (gespielt von U.S.-Maple-Frontmann Al Johnson) Barry nach einer Platte von Captain Beefheart fragt, lässt er den Kunden nicht nur zweimal warten, sondern wühlt die LP dann auch noch aus einer Kiste, nur, um den Interessenten wissen zu lassen, dass sie unverkäuflich sei. Nachdem der junge Mann den Laden wütend verlassen hat, fragt ein ebenfalls anwesender Kumpel von Rob, ob er die Platte stattdessen kaufen kann – und Rob drückt sie ihm in die Hand.
4. Rob, Barry und Dick entdecken die Qualitäten der Skate-Punks vor der Tür
Plattenladenbesitzer Rob ist chronisch missgelaunt. Das bekommen auch ein paar Skater vor seinem Laden zu spüren, als Rob aus Versehen eins ihrer Boards ans Bein bekommt und wild herumflucht. Nicht nur das: In einer weiteren Szene möchte Rob gerade die neue EP der Beta Band verkaufen, indem er ihre Musik im Laden auflegt, als die Skate-Rüpel einige Platten unter ihrer Kleidung verschwinden und mitgehen lassen wollen. “Tür!!”, brüllt Rob seinem Mitarbeiter Barry zu, doch die beiden Jungs sind schneller und rücken die Platten nur im Tausch gegen das Skateboard heraus, das sie auf ihrer Flucht verloren haben. Später im Film kommt Rob in seinen Laden, seine beiden Mitarbeiter Barry und Dick (Todd Louiso) hören gerade Musik und Barry verschränkt die Hand vor dem Kopf, als leide er unter Kopfschmerzen. Der Grund: Die beiden lauschen dem Demoband der zwei Skater-Jungs – und das ist “brutal gut”, wie Barry anmerkt. Das findet auch Rob und bietet den Chaoten einen Plattenvertrag an.
3. Barry führt einen Paarungstanz zu Katrina & The Waves auf
Jack Black ist ein Garant für hervorragende Laune und oft für einen Lacher gut. Das zeigt er auch in High Fidelity, als er sich darüber beschwert, was Rob im Laden für eine Trauermusik spielt. Er beschließt, andere Töne anzuschlagen und legt eine Kassette ein, die er aufgenommen hat. In einer ohrenbetäubenden Lautstärke erklingt Walking On Sunshine von Katrina & The Waves – und Jack Black legt dazu einen gleichermaßen obszönen wie unterhaltsamen Tanz hin, bei dem man nicht so genau weiß, was er damit bezwecken möchte.
2. Hast du Soul?
In High Fidelity hat Hauptfigur Rob ganz schön viele Kröten zu schlucken. Eine der größten ist die Trennung von seiner Freundin Laura (Iben Hjejle), die sich im Anschluss mit ihrem Nachbarn Ian (Tim Robbins) trifft. Als Rob aus Verzweiflung über die Trennung in seinem Plattenladen sitzt und Löcher in die Luft starrt, kommt eine Kundin zu ihm an den Tresen und fragt: „Hast du Soul?“ Rob, versunken in seinen Schmerz, antwortet ihr: „Das kommt ganz darauf an.“ Mehr Selbstmitleid geht kaum – aber lustig ist die Szene auch.
1. Barry tritt am Ende des Films mit seiner Band auf
Ein Running Gag in High Fidelity ist, dass Barry immer wieder von seiner Band erzählt, ohne dass Rob und Dick sie je gehört oder gesehen haben. Wer Freund:innen hat, die ein solches Hobby verfolgen, kennt sie vielleicht: die Angst davor, wie sehr die künstlerischen Aktivitäten der Liebsten zu Wünschen übrig lassen können, während man sie gerne vor dieser unbequemen Wahrheit schützen möchte. Diese Sorge treibt auch Rob um, der befürchtet, dass die Band seines Kumpels unhörbar ist, er sie aber trotzdem toll finden muss. Die Auflösung gibt es ganz am Ende des Films, als Barry und seine Truppe endlich auf der Bühne stehen – und ab-lie-fern. Versprochen: So habt ihr Let’s Get It On von Marvin Gaye noch nicht gehört!