Fresh Music Friday: Die heißesten neuen Releases der Woche – mit Kae Tempest, Marianne Faithfull und Ava Max

Kae Tempest begann mit Poetry Slams, und irgendwann war da auf einmal der Silberne Löwe bei der Biennale di Venezia. Rap wird hier endgültig zur Hochkultur erhoben, ein musikalischer Ausdruck, der Genres ebenso sprengt wie Erwartungen oder Geschlechterrollen. Statue In The Square ist Empowerment pur, eine Hymne für alle, die aus irgendwelchen bescheuerten Gründen auch immer nicht in die gesellschaftliche Norm passen.

Noah Cyrus, die kleine Schwester von Miley Cyrus, tritt mehr und mehr aus dem Schatten der großen Schwester. Gemeinsam mit Robin Pecknold von den Fleet Foxes präsentiert sie eine bittersüße Americana-Nummer voller Weite, Andacht und vergänglicher Schönheit. Braison Cyrus schrieb den Song. In einem Statement sagte Noah Cyrus über ihren Bruder: „Ich war schon immer der Beobachter in unserer Familie, und Braison schrieb darüber, wie ich dazu neige, die Last auf meinen Schultern zu tragen.“

Abschiedsgeschenk der großen Marianne Faithfull: Mit Burning Moonlight können wir der Sängerin die letzte Ehre erweisen. Der Song ist ein wunderschönes Juwel, ein Monument von der Intensität der letzten Cash-Aufnahmen unter Rick Rubin. Burning Moonlight ist die erste Single einer im Juni erscheinenden EP, die die letzten vier Songs enthält, an denen Faithfull vor ihrem Tod gearbeitet hat. Und uff, ist das aufwühlend.

Da ist er, der offizielle Song zum Frühlingsanfang: Starry Eyed von den Good Neighbours ist genau der Vibe, den wir jetzt brauchen: unbeschwert, verträumt, entspannt und einfach mal nicht an irgendwas anderes denken als an einen schönen warmen Tag in der Sonne. Danke!

Nächster Banger für Ava Max. Mit Lost Your Faith arbeitet sie die Scherben einer Beziehung auf, die eigentlich so verheißungsvoll begann und jetzt doch in Stücke bricht. Das macht sie mit ihren großen Hooks, einem epischen, fast schon sakralen Refrain, jaulenden E-Gitarren und einer Menge Heartache. Und das Beste: Ein neues Album ist wohl auch auf dem Weg!

Der tragische Tod von Nell Smith mit gerade mal 17 Jahren hat nicht nur die Musikwelt bestürzt. Posthum erscheint jetzt ihr Album, mit dem sie eigentlich so große Pläne hatte und nach ihrer gefeierten Kollaboration mit den Flaming Lips eigene Wege gehen sollte. Die geht sie jetzt woanders, doch ihre wundervolle, anmutige und ein kleines bisschen kauzige Indie-Musik bleibt uns erhalten.