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Foto: Graphic House/Archive Photos/Getty Images

Working Class Heroes: Die besten Songs über Arbeit zum 1. Mai

Ob unter Tage, an der Werkbank oder im täglichen Papierkrieg: Mit der Arbeit ist es oft zum Verzweifeln – aber ohne sie geht’s auch nicht. Zum Tag der Arbeit am 1. Mai haben wir 20 Songs zusammengestellt, in denen sich alles um das Thema Maloche dreht – mal ernst, mal weniger. Also: Einstempeln und Play drücken!

1. Dolly Parton – 9 To 5

Die Redewendung „9 to 5“ steht nicht nur für den klassischen Büroalltag vieler Arbeitnehmer:innen – sie ist auch der Name einer Organisation, die sich ab 1973 für die Gleichberechtigung von Frauen in der Arbeitswelt starkmacht. Dolly Parton widmet ihr einen Song – und lässt darin zu Beginn ein ganz besonderes „Instrument“ erklingen: ihre Fingernägel. 💅

2. Styx – Blue Collar Man (Long Nights)

In den USA unterscheidet man zwischen „Blue Collar“ und „White Collar“ – Arbeiter:innen und Angestellten im Büro. Die Idee zum Song Blue Collar Man (Long Nights) kommt Styx-Gitarrist Tommy Shaw, nachdem ein Freund ihm erzählt, wie sehr es ihn zermürbe, arbeitslos zu sein und sich beim Arbeitsamt melden zu müssen. Das markante Riff des Songs? Inspiriert vom Geräusch eines Motorboots, das nicht anspringen will.

3. Bachman-Turner Overdrive – Takin’ Care Of Business

Die erste Version von Takin’ Care Of Business entsteht bereits, als Randy Bachman noch Mitglied von The Guess Who ist. Ursprünglich möchte er einen Song über einen Techniker der Band schreiben, der jeden Morgen den Zug um 8:15 Uhr in die Stadt nimmt – daher die Zeile: „Take the 8:15 into the city“. Später wird daraus einer der größten Hits seiner neuen Band Bachman-Turner Overdrive.

4. Donna Summer – She Works Hard For The Money

Nach der 25. Grammy-Verleihung im Februar 1983 besucht Donna Summer ein Restaurant – und trifft dort vor den Toiletten eine erschöpfte Reinigungskraft namens Onetta Johnson, die kurz eingenickt ist. „She works so hard for her money“, denkt Summer – und daraus entsteht einer ihrer größten Hits. Funfact: Auf der Rückseite der Single ist Onetta Johnson gemeinsam mit Donna Summer auf einem Foto zu sehen.

5. Bruce Springsteen – Working On The Highway

In Bruce Springsteens Working On The Highway ist der Name Programm. Der Song entsteht ursprünglich während der Sessions zum düsteren Nebraska-Album – landet aber schließlich in überarbeiteter Form auf der Erfolgsplatte Born In The U.S.A.

6. Deichkind – Bück dich hoch

In ihrem Track Bück dich hoch sezieren Deichkind mit gewohntem Wortwitz die Absurditäten des Kapitalismus und den Wahnsinn des modernen Arbeitslebens. Unbezahlte Überstunden, Ellenbogenmentalität und Burnout – all das wird hier thematisiert, verpackt in einen mitreißenden Party-Track, wie man ihn von Deichkind kennt.

7. Geier Sturzflug – Bruttosozialprodukt

Der deutsche NDW-Klassiker zum Thema Arbeit schlechthin. Der Text ist eindeutig satirisch gemeint – aber ob das wirklich allen klar ist, die den Song gegen 23 Uhr beim Grillfest im Schrebergarten lauthals mitsingen …?

8. Rihanna – Work

In Work von Rihanna geht es um eine andere Art von Arbeit – nämlich die an einer Beziehung. Die gerät im Alltagsstress nur allzu leicht in den Hintergrund, dabei ist sie mindestens genauso wichtig wie jeder Job.

9. Sido & Helge Schneider – Arbeit

Es gibt naheliegende Kooperationen – und es gibt solche, bei denen man denkt: „erst wenn Schweine fliegen“. Die Zusammenarbeit von Sido und Helge Schneider gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Doch mit ihrem gemeinsamen Song Arbeit beweisen die beiden nicht nur gegenseitige Wertschätzung, sondern liefern auch einen überraschend starken Beitrag zu unserem Thema ab.

10. Merle Travis – Sixteen Tons

Die Arbeit in einer Kohlegrube zählt wohl zu den härtesten Jobs überhaupt – damals wie heute. Das wusste auch Countrymusiker Merle Travis, der 1947 mit Sixteen Tons einen Song für die Schuftenden unter Tage schreibt – und damit seinen größten Erfolg landet.

11. Taylor Swift – The Man

Dass Männer im Berufsleben auch heute noch weniger Hürden überwinden müssen als Frauen, ist kein Geheimnis. In The Man wagt Taylor Swift das Gedankenexperiment: Wie sähe ihre Karriere wohl aus, wenn sie ein Mann wäre? Die ernüchternde Erkenntnis lässt ihre tatsächlichen Erfolge umso heller strahlen – und macht den Song zu einem empowernden Statement.

12. Gunter Gabriel – Hey Boss, ich brauch mehr Geld

Gunter Gabriel bezeichnete sich gern selbst als den deutschen Johnny Cash – und ganz abwegig ist das nicht. Was ihn tatsächlich mit dem „Man In Black“ verbindet, ist seine Solidarität mit der Arbeiterklasse. Während Cash Schwarz trug, um auf die Benachteiligten der US-Gesellschaft aufmerksam zu machen, schrieb Gabriel Songs für Arbeiter:innen – und hatte ein besonderes Herz für LKW-Fahrer:innen.

13. Lynyrd Skynyrd – Workin’ For MCA

Plattenverträge sind für junge Bands selten ein Selbstläufer – das mussten Mitte der Siebziger auch Lynyrd Skynyrd erfahren. Ihrer Skepsis gegenüber dem Label MCA Records verliehen sie kurzerhand musikalischen Ausdruck und schrieben einen Song darüber.

14. Britney Spears – Work Bitch

Mit dem Thema „Erfolg“ kennt sich Britney Spears bestens aus. In ihrer Club-Hymne Work Bitch aus dem Jahr 2013 verrät sie ihr Geheimnis – und das ist ziemlich eindeutig: Wer etwas erreichen will, muss hart dafür arbeiten. Also: Ran an die Buletten!

15. Loverboy – Working For The Weekend

Als Loverboy-Gitarrist Paul Dean eines Mittwochs am Strand spazieren geht und keine Menschenseele trifft, wundert er sich. Seine Erklärung: Wahrscheinlich arbeiten gerade alle auf das Wochenende hin. Aus diesem Gedanken entsteht Working For The Weekend.

16. Easybeats – Friday On My Mind

Wer kennt es nicht – das sehnsüchtige Warten auf den Freitagnachmittag, wenn endlich das Wochenende beginnt? Mit Friday On My Mind liefern die Easybeats in den Sechzigern den perfekten Soundtrack für genau dieses Gefühl.

17. Johanna von Koczian – Das bisschen Haushalt, sagt mein Mann

Auch Haus- und Familienarbeit ist Arbeit! Das hat auch Schauspielerin und Schlagersängerin Johanna von Koczian 1977 mit ihrem satirischen Hit deutlich gemacht. Damit bekämpft sie nicht nur das falsche Klischee der faulen, verwöhnten Hausfrau, sondern stellt auch die traditionelle Rollenverteilung der Geschlechter infrage.

18. The Beatles – A Hard Day’s Night

Als die Beatlemania ihren Höhepunkt erreicht, fühlen sich die Beatles zunehmend ausgelaugt. Inmitten dieser Erschöpfung kommt Ringo Starr auf die Formulierung „a hard day’s night“ – und liefert damit die perfekte Vorlage für den nächsten Hit der „Fab Four“.

19. Aretha Franklin – Respect

Respect stammt ursprünglich aus der Feder von Otis Redding – geschrieben aus männlicher Perspektive, als Appell an seine Frau, ihm Respekt entgegenzubringen, da er sie versorge. Aretha Franklin jedoch dreht den Spieß um: Mit ihrem Cover macht sie den Song zu einer Hymne weiblicher Selbstbestimmung. Jahre später räumt Redding ein, dass er den Song an Franklin „verloren“ habe – und zeigt sich stolz auf ihre Version.

20. John Lennon – Working Class Hero

Die Beatles hatten ein großes Herz für die Arbeiter:innenklasse, so viel steht fest. Das zeigt sich auch solo: In seinem Song Working Class Hero erzählt John Lennon von Arbeiter:innen, die in die Mittelklasse aufsteigen, die „Maschine“ – und das hat natürlich nicht nur Vorteile. Man darf das Stück also durchaus als Warnung von jemandem verstehen, der diesen Prozess hinter sich hat.

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