Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt... Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder eine*n Künstler*in und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.
Zahllose Mythen und Legenden ranken sich um Frank Zappa. Vollkommen verständlich: 1940 in Kalifornien geboren, hat er in seiner Karriere als Solokünstler und Teil von Mothers of Invention mehr als 60 Alben veröffentlicht, die posthum veröffentlichten Platten noch dazu kommt man auf über 100 Alben, die Zappa mit seiner ganz eigenen Spielweise und kurioser Instrumentierung veredelt hat. Dass der gute, im Jahr 1993 leider viel zu früh verstorbene Mann sein Handwerk verstand, steht also außer Frage. Abseits der Musik haben wir fünf Wahrheiten über Frank Zappa auf den Prüfstand gestellt.
Deal der Woche:
1. Zappa, der Namenspate
Wissenschaftler geben ihren neu entdeckten Sternen oder Tieren gerne Namen, die an Personen des öffentlichen Lebens erinnern. Wenige Stars standen dabei so oft Pate wie Frank Zappa. Nach ihm wurden ein Gen („ZapA Proteus mirabilis“, ein Fisch („Zappa confluentus“), eine Qualle („Phialella zappa“), eine Molluske („Amauratoma zappa“), eine Spinne („Pachygnatha zappa“), ein Asteroid („(3834) Zappafrank“) und ein Bakterium „(Propionibacterium acnes type Zappae“). Achja, eine Boeing der Lauda Air wurde auch nach Zappa benannt.
2. Zweitjob als Werbefuzzi
Frank Zappa war nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein gewiefter Werbekaufmann. 1967 gründete er seine eigene Werbeagentur Nifty Tough & Bitchin’ und entwickelte Werbekampagnen und Anzeigen für Firmen wie Hagstrom Guitars, Panther Combo Organs und Remington Razor Blades – und weil er schon dabei war, übernahm er im Jahr darauf auch die Vermarktung für seine Alben, weil die Plattenfirmen in seinen Augen nichts davon verstanden.
3. War Zappa der Erfinder des Wortes „Groupie“?
Wenn es nach Frank Zappa geht, dann ist er derjenige, der eine kurze und knackige Beschreibung für weibliche Musikfans, die Bands hinterherreisen, erfunden hat. Die Chancen stehen tatsächlich nicht schlecht. Zum einen veröffentlichte er 1966 einen Song namens Groupie Gang Bang, zum anderen verwendet er den Terminus in vielen Dokumentationen. Andererseits: Böse Zungen behaupten, dass die Bezeichnung schon einige Jahre zuvor in einer Geschichte des Rolling Stone-Magazin Erwähnung fand. Einigen wir uns also darauf, dass Zappa einer der ersten war.
4. Meck-Pomm, das Zappa-Mekka
Einmal im Jahr findet nicht irgendwo, sondern im hohen Norden Deutschlands, genaugenommen in Bad Doberan, eine mehrtägige Hommage an Frank Zappa statt. Die Zappanale. Dort spielen nicht nur Musiker wie Adrian Belew, die sich früher die Bühne mit dem Großmeister geteilt haben, sondern auch zahlreiche Coverbands.
5. Hat er oder hat er nicht...?
Das Gerücht, dass Franz Zappa auf der Bühne mal menschlichen Kot gegessen haben soll, hält sich wacker. Varianten dieser urbanen Legende: Zappa hat auf die Bühne gekackt und nicht nur seine eigene Scheiße gegessen, sondern auch mal die von Alice Cooper gekostet, ehe die beiden über Baby-Enten getrampelt sind. Aber: Alles Quatsch. „Das einzige Mal, dass ich Scheiße gegessen habe war beim Holiday-Inn-Buffet“, gab Zappa zu Protokoll. Wäre das also auch ein für alle mal geklärt.
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