Einstimmung auf „Everybody Scream“: Die 7 gespenstischsten Songs von Florence + The Machine
popkultur25.08.25
Mit ihrer neuen Single Everybody Scream leiten Florence + The Machine in eine düstere neue Ära ihres Schaffens: Dieses Halloween wird getüncht in Folk Horror und Gothic-Aura. Diese sieben Songs beweisen: Das konnten Florence Welch und Band davor schon ganz ausgezeichnet.
Es ist ihre vielleicht stärkste Vorabsingle überhaupt: Mit Everybody Scream haben sich Florence + The Machine vergangene Woche furios, düster, sinnlich, feministisch und verstörend zurückgemeldet. Der Folk-Horror-Song ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Hexerei, die uns an Halloween bevorsteht. Hier kommen zur Einstimmung sieben Songs, die in eine ähnlich schwarzmagische Kerbe schlagen.
1. Seven Devils (2011)
Obwohl man natürlich behaupten könnte, dass das ganze Ceremonials-Album ein potentes magisches Ritual ist: Dieser Song übertrifft alle auf diesem Meisterwerk. Wuchtig, gotisch, unheilvoll, monumental und dabei zugleich sinnlich, voller Schönheit und Sehnsucht. Viele ihrer Lieder wirken am Besten im flackernden Widerschein vieler Kerzen; dieser hier am allermeisten. Ein Lied wie ein Zauberbann, andersweltlich, schwer zu greifen, unvergesslich.
2. Girl With One Eye (2009)
Auf ihrem Debüt Lungs covert Florence Welch mit Girl With One Eye einen Song der Band The Ludes. Die nehmen ihn nie auf, was ihn praktisch zu einem legitimen Florence + The Machine-Stück macht. Und zu was für einem: ene lupenreine Murder Ballad mit finsterem Text, mörderischer Symbolik und herzlich viel Tunnel am Ende des Lichts. Man denkt an Nancy Sinatra und Bang Bang – Twang-Gitarren und jede Menge finstere Lyrik inklusive.
3. No Light, No Light (2011)
Ein Klagelied auf eine sterbende Beziehung. No Light, No Light ist an Verzweiflung, stürmischer Dramatik und bitterem Flehen nicht zu überbieten. Florence Welch singt sich förmlich die Seele aus dem Hals, um doch nur das Licht in den Augen ihres Gegenübers erlöschen zu sehen. Als Metapher auf den Tod eignet sich dieser gotische Herzbruch natürlich auch; aber das tun irgendwie viele ihrer Songs.
Florence + The Machine im Circle Store:
4. Haunted House (2018)
Kaum zwei Minuten lang und doch ein perfektes gotisches Kammerspiel: Die B-Seite zu Moderation betört mit elegischem Piano und gedankenverlorenem Gesang. Wie ein Echo, das sich durch die verlassenen Flure eines Geisterhauses zieht. Nur dass dieses Geisterhaus ihr eigenes verdorrtes Herz ist.
5. Drumming Song (2011)
Schon auf Ceremonials ein absoluter Showstopper, wird vor allem die Version für MTV Unplugged zur entrückten Geisterreise. Inspiriert von den Schauergeschichten Edgar Allan Poes und getüncht in ein hinreißendes, verhextes Southern-Gothic-Arrangement, tragen und Florence + The Machine weit davon in eine andere Welt, in eine andere Zeit.
6. Howl (2009)
Die Texte von Florence Welch legen oft die Abgründe in uns offen. Das, was passiert, wenn wir zu weit gehen. Wenn Liebe zu Besessenheit wird. Was besser also als eine Werwolf-Metapher für die gepeinigte Seele, die uns hier Howl vorträgt. Die Sängerin heult buchstäblich den Mond an, wird zerfleischt von ihren eigenen Gefühlen. Präziser und schmerzhafter kann man jedenfalls nicht beschreiben, wie die Liebe Monster aus uns allen macht.
7. Blinding (2009)
Wieder geht es um die Liebe, wieder geht es nicht gut aus: Mit Spuk-Melodien, wabernden Synthies und dunklen Percussions leidet sich Florence Welch durch manipulative Liebe und toxische Beziehungen. Spitze Streicher und ihr intensiver Gesang verfolgen auch noch lange, nachdem das Lied verklungen ist. Wie Gefühle eben auch.