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Foto: Jim Louvau

7 Dinge, die wir durch Grey Daze über Chester Bennington gelernt haben

Am 26. Juni erschien mit Amends ein Album von Chester Benningtons erster Band Grey Daze – mit den originalen Gesangsaufnahmen des 2017 verstorbenen Linkin-Park-Sängers. Es gibt einige Dinge, die wir durch die Band über den viel zu früh verstorbenen Musiker lernen dürfen.

von Markus Brandstetter

Hier könnt ihr Amends hören:

1. Chester Bennington hatte immer schon eine extrem charismatische Stimme.

Chester Bennington hatte eine charismatische und vielseitig einsetzbare Stimme. Die Single What’s In The Eye, die die Band im Januar veröffentlichte, zeigt Chester schon als grundsoliden Rock-Frontmann, in dessen Performance man den Einfluss seines kurz vor ihm verstorbenen Freundes, Soundgarden-Sänger Chris Cornell, zu hören meint. Außerdem war seine Stimme schon früh ausgeprägt: Chester stieß zur Band, als er gerade mal 15 Jahre alt war, mit 22 Jahren verließ er sie wieder. Dennoch hört man auch bei seinen alten Aufnahmen sofort den vertrauten Klang von Benningtons Stimme.

2. Den Wechsel zwischen Schreien und Singen beherrschte er schon als Teenager.

Benningtons Gesang bei Linkin Park lebte vom Wechselspiel zwischen melodischem Gesang und Schreien. Dies entwickelte der Musiker schon sehr früh. Tom Whalley, Gründer und Präsident von Loma Vista Recordings, auf dessen Label das Album erscheint, über Benningtons Stimme: „Als Teenager, als diese Aufnahmen gemacht wurden, hatte er diese unglaublich raue, ja gewissermaßen noch nicht ganz entwickelte Stimme, die einfach unglaublich klang. Er hatte diese Gabe, große Rockmelodien zu singen – und zwischendurch immer wieder diese unverwechselbaren Schreie einzustreuen. Chesters Stimme hatte so viel Persönlichkeit, dass man sich ihr unmöglich entziehen konnte.“

3. Schon damals verarbeitete er in den Texten seine Verzweiflung.

Dass Chester Bennington mit sich selbst zu kämpfen hatte, hatte er in etlichen Interviews in seiner Zeit mit Linkin Park offen zugegeben. Seine Verzweiflung spiegelte sich auch in seinen früheren Texten wider: „Sometimes things just seem to fall apart / When you least expect them to / Sometimes you want to pack up and leave behind / All of them and their smiles“, singt er etwa im von ihm geschrieben Stück Sometimes. Oder in Sickness: „I’m a whore / And I’m feeling / Sorry for myself / In your arms I am drowning / Like the child I was“.

4. Chester war nicht nachtragend.

Wie sein Grey-Daze-Bandkollege Sean Dowdell im Interview mit uDiscover verriet, verlief die Trennung ursprünglich nicht harmonisch. „Es gab viel Streit, wir schalteten sogar die Rechtsanwälte ein“, so Dowdell über die Zeit, bevor Bennington nach Los Angeles zog, wo er kurz darauf in jene Band einstieg, aus der bald schon Linkin Park werden sollte. Allerdings besserte sich das Verhältnis — wenn auch aus einem traurigen Grund: Bei einem ehemaligen Bandmitglied wurde ein Tumor diagnostiziert, was die Band wieder näher zusammenbrachte.

5. Er hätte auch einer der großen Grunge-Sänger werden können.

Mit Linkin Park sollte Bennington zunächst eine relativ eingängige Version des Nu Metal etablieren. Der Grunge-Hype war damals natürlich schon lange vorbei – im Gegensatz zur Zeit, als Grey Daze aktiv waren. Wie die alten Aufnahmen zeigen, hätte Bennington auch als Grunge-Frontmann durchaus Geschichte schreiben können, wäre alles etwas anders (und früher) passiert.

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6. Alle wussten sofort, dass er Rockstar werden würde.

Seine Bandkollegen erinnern sich in der mehrteiligen Mini-Doku Making Amends, dass der 15-Jährige damals zur Audition kam und vorsang – und für offene Münder und Begeisterung sorgte. „Wann kannst du anfangen“, fragte die Band. Bennington: „Ich muss meine Mutter fragen.“ Die erinnert sich, dass ihr Sohn immer schon sagte, einmal Rockstar werden zu wollen.

7. Er hatte seine alten Freunde nicht vergessen – und wollte die Vergangenheit wiederaufleben lassen.

Bennington hatte seine alten Freunde nicht vergessen. 2017 wäre eine Reunion von Grey Daze geplant gewesen. Diese sollte nie stattfinden: Er nahm sich wenige Monate vor dem geplanten Comeback-Konzert das Leben.