Saxon sind eine unbestrittene NWOBHM-Legende. Für Frontmann Biff Byford geht die Ehrerbietung dennoch nicht weit genug: Für ihn sind insbesondere die frühen Platten seiner Band ebenso gut wie Iron Maidens The Number Of The Beast.
Saxon sind eine Nummer für sich. Viele Millionen verkaufte Platten, Einfluss für Bands wie Metallica, Slayer oder Megadeth, zahlreiche Tourneen rund um den Globus. Dennoch hat die Kasse nie so wirklich geklingelt. In einem neuen Interview wurde Frontann Biff Byford jetzt mal unverblümt nach der finanziellen Situation der Band in den sehr erfolgreichen Achtzigern befragt – mit ernüchterndem Ergebnis.
War Bruce Dickinson neidisch?
„Ich kann mich an keinen einzigen fetten Scheck erinnern“, so der Sänger. „Als wir 1983 Power & The Glory veröffentlichten wurden wir richtig groß in den USA. Damals muss irgendwas mit unserer Plattenfirma passiert sein. Wir tourten mit Iron Maiden – und das war eine echt große Tour – und wurden nach der Hälfte einfach von der Tour entfernt. Keine Ahnung, was passierte. Vielleicht lag es daran, dass jemand mehr für den Support-Slot zahlte als wir. […] Irgendwas ging da hinter unserem Rücken vor uns. Man munkelte, dass es Bruce Dickinson nicht gefiel, wie gut wir ankamen.“
Ihm ist es bis heute ein Rätsel, weshalb die frühen Saxon-Alben nicht in dem Stil in den USA einschlugen wie Iron Maiden. „Meiner Meinung nach sind Denim And Leather oder Strong Arm Of The Law genauso gut wie The Number Of The Beast.“ Natürlich müsste ein Veteran wie Byford wissen, dass es nicht unbedingt an der Klasse eines Albums liegt, ob man es im großen Stil schafft oder nicht. Dass er 40 Jahre später immer noch daran zu knabbern hat, zeigt aber exemplarisch, wie schwer es die Bands in der zweiten Reihe haben, die mindestens ebenso einflussreich wie die Top-Seller sind, aber nie den Sprung in die Arenen und Stadien geschafft haben.
Auch die 23. Saxon-Platte Silver Lining, die am 4. Februar 2022 erscheinen wird, wird an diesem Zustand wahrscheinlich nichts mehr ändern.
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