Eine der großen Stimmen der US-amerikanischen Musikgeschichte ist tot: Der Sänger, Aktivist und Bürgerrechtler Harry Belafonte starb im Alter von 96 Jahren in New York City.
von Björn Springorum
Harry Belafonte ist tot. Der Musiker, Aktivist und Bürgerrechtler starb am Dienstag, dem 25. April 2023, im Alter von 96 Jahren in New York City. Als Todesursache wird Herzversagen angegeben.
Belafonte ist eine der größten und wichtigsten Figuren in der US-amerikanischen Musikgeschichte. Er verkaufte über 100 Millionen Platten, machte Calypso weltweit populär und war zudem ein enger Vertrauter von Martin Luther King Jr. Seine Version des Banana Boat Song sorgte ab 1956 für die Verbreitung karibischer Musik und verkaufte sich millionenfach.
Harry Belafonte wurde am 1. März 1927 im ärmlichen New Yorker Stadtteil Harlem geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er zunächst eine Schauspielkarriere und konnte 1953 sogar einen begehrten Tony Award für das Musical John Murray Anderson’s Almanac abstauben. In Nachtclubs begann er danach seine Musikkarriere – wenn auch anfangs nur, um seine Schauspielkurse zu finanzieren. Sein Debüt Calypso wurde 1964 auch wegen Day-O (The Banana Boat Song) zum weltweiten Erfolg.
Politisch aktiv bis zuletzt
Neben der Musik war Belafonte auch als Aktivist und Advokat für die Rechte von Schwarzen Menschen aktiv. Er wurde früh ein enger Vertrauter und Freund von Martin Luther King Jr. und sammelte große Summen für dessen Kampagnen und Aktionen. 1963 zahlte er die Kaution, um Dr. King und andere Bürgerrechtler*innen aus dem Gefängnis zu holen. 1980 dann half Belafonte bei einem kulturellen Boykott Südafrikas wegen der Apartheid mit, beteiligte sich am Live Aid-Konzert und an den Aufnahmen der Single We Are The World.
Bis ins 21. Jahrhundert hinein war Belafonte politisch aktiv, nannte Bush 2006 den „größten Terroristen aller Zeiten“. Erst vergangenes Jahr wurde er als älteste noch lebende Person von der Rock And Roll Hall Of Fame mit dem Early Influence Award ausgezeichnet.
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